EU-geförderte Restaurierung des Heimathofes angelaufen

Schon in den 90er Jahren begünstigte die einzigartige Lage und die fisch- und landwirtschaftliche Historie der Halbinsel zwischen Peenestrom und Achterwasser die Errichtung des Museums im „Heimathof Lieper Winkel“. Aufgebaut im Rahmen einer staatlich finanzierten ABM unter dem damaligen Bürgermeister Rüdiger Kirschke, wurde das Areal in späteren Jahren vor allem durch private Eigeninitiative gepflegt und ausgebaut, wobei besonders der unermüdliche Einsatz von Dr. Hans Warnke und seiner Ehefrau Wilma hervorzuheben sind.

Die von ihnen und weiteren ehrenamtlichen Helfern erstellten Stellflächen für große Ackergeräte, die Rohrdeckung des Eingangs und viele weitere unverzichtbare Einrichtungen des Museumsgeländes bestehen vielfach aus natürlichen Materialien wie Schilfrohr und unbehandeltem Holz. Ständige Pflege und Instandhaltung sind für die Erhaltung unumgänglich.

Auch die ausgestellten Ackergeräte aus Holz und Metall müssen gegen die immerwährenden Witterungseinflüsse mit Schutzanstrichen versehen sowie für ihre Funktionsfähigkeit repariert und restauriert werden. Nur durch diese Fürsorge können die seltenen Originale den Besuchern ihren früheren Nutzen und damit ihre historische Bedeutung vermitteln.

Im Sommer 2013 wurde der Heimatverein Lieper Winkel e. V. neu gegründet und pflegt seitdem mit viel Einsatz seiner Mitglieder sowohl aus früheren als auch aus neuen Tagen diese schöne und im Achterland einmalige Anlage. Neben ihren eigenen Bemühungen ist indes erhebliche professionelle Unterstützung für Maurer- und Pflastertätigkeiten, für Zimmermanns- und Anstreicherarbeiten gefragt, die allein aus Spendengeldern allerdings nicht finanzierbar ist.

Darum bemühte sich der Verein von Anfang an um Mittel aus dem damals neu aufgelegen EU-Programm LEADER, das speziell für die Entwicklung des ländlichen Raums vorgesehen ist.
Schon im Herbst 2014 wurden erste Ideen für einen Förderantrag formuliert. Im Sommer 2015 konnten sie konkretisiert und zur Prüfung eingereicht werden. Die zum LEADER Programm gehörige „Lokale Aktionsgruppe Vorpommersche Küste“ ermöglichte mit ihrer positiven Stellungnahme den formalen Antrag an das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt als zuständige Genehmigungsbehörde, der im Oktober 2015 gestellt worden ist und zu einem Zuwendungsbescheid über rund € 12.000 im Februar 2016 führte.

Schon unmittelbar darauf begannen im Heimathof die Arbeiten, gerade rechtzeitig zum Jubiläumsjahr „800 Jahre Lieper Kirche“. In Vorbereitung der neuen Museumssaison wurden als erstes die große Scheuneneinfahrt neu gepflastert, die Wände frisch gekalkt und vor allem der Fußboden der Tenne neu verlegt. Auch die Restaurierung erster Ausstellungsstücke hat begonnen.

„Wir sind sehr froh über diese Unterstützung“ lässt der Verein verlautbaren. „Sie ist gleichermaßen Anerkennung für das in früheren Jahren Erarbeitete wie auch Ansporn für unsere Bemühungen, im Achterland weiterhin ein Heimatmuseum in zeitgemäßer Qualität anzubieten“.

Der Verein werde aber nicht nur gefördert, sondern auch sehr stark gefordert. „Wir müssen die öffentliche Förderung mit Eigenmitteln ergänzen und die gesamte Mehrwertsteuer des Projekts aus eigener Tasche zahlen. Zudem müssen wir alles vorfinanzieren. Das hätte uns anfangs fast entmutigt. Aber eine großzügige Spende der Sparkasse Vorpommern hat uns damals geholfen, dieses Problem zu lösen.“
Bis Oktober 2016 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Nicht zu verwechseln ist dieses Projekt mit dem viel größeren Vorhaben der Gemeinde Rankwitz zum Umbau des Gemeindehauses, welches ebenfalls durch LEADER gefördert wird.
Das Museum ist in der Zeit bis zum Erntedankfest am 2. Oktober 2016 regelmäßig jeden Montag und Mittwoch von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr und am Sonnabend von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr geöffnet, außerhalb dieser Zeiten für Gruppen nach telefonischer Vereinbarung unter der Rufnummer 038372/70563.

 
Der Heimatverein Lieper Winkel e. V. im Internet:
http://www.heimathof-lieper-winkel.de
https://www.facebook.com/heimatverein.lieper.winkel