IDYLL zwischen PEENESTROM und ODERHAFF

Stadtgeschichte

Zur Geschichte der Stadt Usedom.

Stadt Usedom
Die Stadt Usedom, Namensgeber der Insel, kann auf eine recht lange Geschichte zurückblicken. Die Besiedlung der Insel ist seit der Jungsteinzeit nachweisbar.  Im 8./9. Jahrhundert begann die Besiedlung durch Slawen. In den Jahren 1115 / 1119 wurde die Insel durch die Dänen belagert und die Siedlungen stark zerstört. Usedom muss zu dieser Zeit ein politischer Mittelpunkt gewesen sein, im Rahmen eines sich bildenden pommerschen Herzogstaates.Das „geht auch schon aus der Tatsache hervor,
dass es das Ziel der zweiten Missionsreise Bischofs Otto von Bamberg 1128 gewesen war“(1). Am Pfingstsonntag dieses Jahres berief Herzog Wartislaw I. einen Landtag in die Burg auf dem Schlossberg in Usedom ein, auf dem alle Pommernfürsten und Bischof Otto von Bamberg über die Einführung des Christentums im Herzogtum Pommern beraten sollten. Für den Bischof ein voller Erfolg. Alle Pommernfürsten stimmten für die Einführung, wenn auch unter erheblichen militärischen Druck. Als Erinnerung an dieses Ereignis wurde 1928 ein Granitkreuz auf dem Schlossberg  errichtet.

Stadt Usedom  Anklamer Straße
Bereits 1152/53 wurde unweit der Burg das Kloster Grobe gegründet und so wurde Usedom in der Zeit von 1165 bis 1175 sogar Bischofssitz. Zu dieser Zeit kam es immer wieder zu Einfällen der Dänen. Diese „ständigen Raubzüge und Zerstörungen dürften zu einer enormen Vernichtung materieller Werte…..geführt haben. Allein… Usedom  ist 1164, 1166 und 1177 niedergebrannt worden“ (2). Diese gesellschaftliche Schwächung der Slawen bewirkte, dass sich Anfang des 13. Jahrhunderts
der deutsche Einfluss  erheblich verstärkte. Um 1250 etwa „begann die Einwanderung deutscher Siedler auf dem Gebiet des slawischen Siedlungskomplexes Usedom“ (3). Herzog Bogislaw IV. verlieh der Stadt 1298 das lübische Stadtrecht. „….so günstig sich die Siedlung auch bisher entwickelt hatte, war die späte Stadtrechtsverleihung doch ein deutliches Indiz dafür, dass die neue „Rechtsstadt“ Usedom nicht mehr in die erste Reihe der Städte im Herzogtum Pommern……gehören würde“ (4). Die Verlegung des Klosters Grobe nach Pudagla in den Jahren 1307/09 war wohl ein weiterer Schritt  zum Bedeutungsverlust der Stadt. Eine Marienkirche auf dem Marktplatz von Usedom wird 1337 urkundlich erwähnt. Der Bau des Anklamer Tores, das bis heute erhalten blieb, begann um 1450.

Usedomer See
Zum Jahreswechsel 1475/76 kam es wiederum zu einem verheerenden Brand, dem die gesamte Innenstadt zum Opfer fiel. Während des 30-jährigen Krieges (1618-1648) versuchte Pommern-Herzog Bogislaw XIV. weitestgehend Neutralität zu wahren. 1627 musste er allerdings „in der Franzburger Kapitulation ….der zunächst auf sechs Wochen befristeten Einquartierung von acht kaiserlichen Regimentern zustimmen.“(5) Dieser, für die Zivilbevölkerung unerträgliche Zustand von Plünderung und
Übergriffen durch die Soldaten,sollte dann aber 21 Jahre dauern.  Nach Kriegsende 1648 fiel dann Usedom an Schweden. 1720 wurde Usedom preußisch.

Hotel Norddeutscher Hof Stadt Usedom
Im Jahre 1688 brannte die Stadt erneut nieder. Danach gelang es Usedom nicht mehr, eine überregionale Bedeutung zu erreichen. Die Besetzung Usedom durch napoleonische Truppen in den Jahren 1806 bis1808 bescherten der Bevölkerung erneut Zustände, ähnlich dem 30-jährigem Krieg. Von den drei Stadttoren Usedoms wurden das Swinetor und das Peenetor in der Zeit zwischen 1860 und 1863 abgebrochen.Übrig blieb das Anklamer Tor, das heute ein Heimatmuseum und im obersten
Stockwerk einen Raum für Trauungen beherbergt

Zecheriner Brücke
In den zwei Jahren zwischen 1874 und 1876 erfolgte der Bau der Eisenbahnlinie Ducherow - Swinemünde. Damit war Usedom an die Bahnstrecke Berlin – Stralsund gekoppelt und von der Hauptstadt aus in zwei Stunden erreichbar. 1931 hat sich die Verkehrslage der Insel erneut verbessert. Durch den Bau der Straßenbrücke bei Zecherin (Usedom) war eine schnelle Anbindung an das Festland erfolgt und der Fährverkehr konnte eingestellt werden. Am 29. April 1945 war dieser Fortschritt bereits wieder
Geschichte. Die Brücke wurde von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Erst 11 Jahre später war die Brücke wieder aufgebaut.

Karniner Hubbrücke
Eine Modernisierung der Eisenbahnbrücke Karnin in den Jahren 1932/33 erfolgte durch den Einbau eines neuen Hubteils. Obwohl auch diese Brücke der deutschen Wehrmacht zum Opfer fiel, blieb das Hubteil erhalten. Ein Wiederaufbau der Eisenbahnstrecke sowie der Brücke ist im Gespräch.

Hafen Stadt Usedom
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis zur Wende 1989 hatten sich auf der Insel drei wirtschaftliche Säulen entwickelt. Eine intensive Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Diese waren die Haupteinnahmequellen der Inselbevölkerung. Aber auch die Werft in Wolgast und verschiedene militärische Einrichtungen waren Brötchengeber für einen nicht unerheblichen Teil der Einwohner. Das Wegbrechen großer Teile der Landwirtschaft, der Fischerei, der Fischverarbeitung und die Schließung der militärischen
Einrichtungen nach der Wende, führten zu erheblicher Arbeitslosigkeit und Abwanderung, besonders junger Menschen, auf der Insel. Inzwischen sind die Hauptwirtschaftszweige in der Region der Tourismus und seine Nebengewerbe.

´Autor: G.Ehrig
Quellen: (1-5) Dirk Schleinert, „Die Geschichte der Insel Usedom“

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